Historischer Rückblick
Julius Alexander Großmann (1757- 1787) bekam als Entschädigung für die geltend gemachten Ansprüche auf die Apotheke seines Onkels Paul Christian Großmann in Biedenkopf mit dem Privileg vom 19.07.1781 von der hessischen Regierung die Erlaubnis, in Battenberg eine neue Apotheke zu errichten. Vermutlich wurde Julius Alexander Großmann für Battenberg, ähnlich wie seinem Onkel für Biedenkopf, ein Exklusivprivileg verliehen, das ihm das alleinige Recht auf Arzneimittelherstellung und Abgabe in Battenberg sicherte.
Julius Alexander Großmann ist nach wenigen Jahren am 5. Juni 1787 einer im Hinterland grassierenden Seuche (Faulfieber) erlegen. So erwarb sein jüngerer Bruder Johann Ludwig Großmann die Apotheke für 2000 Gulden. Am 7. März 1791 beklagte sich der Apotheker, dass die Ärzte in Battenberg Medikamente verkaufen und er wirtschaftlich nicht bestehen könne. Ihm wurde am 14.1.1792 die ausschließliche Concession für den Verkauf von Medikamenten im Bereich des Amtes Battenberg von der Landesregierung bestätigt.
1824 scheint die Apotheke im Erbgang vom Vater auf den Sohn Ernst Großmann (geb 1795) übergegangen zu sein, der bereits seit 1819 Vorstand der Apotheke war. Sein Bruder Dr. Georg Großmann (geb 1788) war zunächst als Arzt im Amt Vöhl, dann als Physikatsarzt in Battenberg tätig. Ernst Großmann besaß hohes Ansehen durch seine gut geführte Apotheke. So war er Gründungsmitglied der Battenberger Sparkasse in 1834, von 1843 – 1845 dann ehrenamtlicher Direktor und Kontrolleur. Großmann verkaufte die Apotheke in 1859 für 22000 Gulden an Georg Hisserich aus Babenhausen. Die Konzession vom 3.8.1859 enthielt den ausdrücklichen Hinweis „ nur für seine Person und unveräußerlich „.
Der von Hisserich vorgeschlagene Apotheker Theodor Kühn (1838- 1897) aus Schotten erhielt die Apotheke am 3.12.1862. Theodor Kühn, ein vielseitig begabter Mann, widmete sich in seiner Freizeit intensiv der Ölbildmalerei. Wenn er gar zum Angeln unten an der Eder stand und Patienten mit Rezepten in die Apotheke kamen, musste er mit rotem Fahnenzeichen von seiner Frau zurückbeordert werden. Apotheker Kühn war lange Jahre ehrenamtlicher Direktor der Sparkasse. Später in der Rathaus- Apotheke in Groß- Gerau ( Kauf 1879) erwarb er sich große Verdienste in der Ausbildung von Apothekerlehrlingen und wurde standespolitisch ebenso wie kommunalpolitisch aktiv.
1879 verkaufte Theodor Kühn die Apotheke an Ludwig Kahler aus Hessisch- Oldenburg, dem am 15.9.1879 die Betriebserlaubnis erteilt wurde. Kahler war ebenso wie sein Vorgänger Kühn ehrenamtlicher Direktor der Sparkasse. Ab 1878 hatte Kühn eine Filialapotheke in Hallenberg betrieben, die bis 1902 Filiale von Battenberg war.
Kahler verkaufte die Apotheke 1894 an Karl Kreikenbaum aus Prenzlau. Kreikenbaum erhielt eine Konzession mit dem Vermerk „ persönlich und unveräußerlich“. Kreikenbaum erwarb die Apotheke in einem keineswegs guten Zustand, musste große Anstrengungen unternehmen, diese wieder revisionsfähig zu gestalten. Er erhielt 1905 die besondere Erlaubnis, auch einen Lehrling ausbilden zu dürfen, wenn er keinen Gehilfen beschäftigte.
Nach dem Tod Kreikenbaums (1929) verwaltete der Mitarbeiter Hellmut Schröder im Auftrage der Erbengemeinschaft die Apotheke. Durch eine gesetzliche Änderung wurde 1936 Schröder Pächter. Schröder übernahm 1952 die dortige Filialapotheke. Neuer Pächter wurde Paul Hans Grabowski, der die Apotheke käuflich erwarb. Die Apotheke in dem alten Fachwerkgebäude bedurfte einer baulichen Verbesserung und räumlichen Erweiterung. 1961 erfolgte die Verlagerung in die Marburger Straße 2 in einem neu gebauten Gebäude.
Von 1977 bis 1982 pachtete der Sohn Gerhard Grabowski die Apotheke und übernahm 1983 die Apothekenleitung.
2016 verkaufte Herr Grabowski die Bären Apotheke an Frau Apothekerin Karin Burk.
2021 wurde die Apotheke umfangreich umgebaut, die Offizin wurde vergrößert und modernisiert.